Der Premios Ariel 2019: Eine Hommage an den mexikanischen Kinoschaffen und die Vision eines jungen Regisseurs
Die Geschichte des mexikanischen Films ist reichhaltig und vielfältig, geprägt von ikonischen Filmemachern wie Luis Buñuel, Guillermo del Toro und Alejandro González Iñárritu. In diesem Kontext ragt eine neue Generation von Filmemacher*innen hervor, deren Werke die Grenzen des klassischen Kinos neu definieren. Einer dieser visionären Köpfe ist der Regisseur Humberto Ibarra, dessen Debütfilm “La tierra y la sombra” (Die Erde und der Schatten) beim Premios Ariel 2019 für Furore sorgte und ihm den Titel als bester Nachwuchsregisseur einbrachte.
Der Premios Ariel, Mexikos renommierteste Filmpreisverleihung, ist äquivalent zu den Oscars in den Vereinigten Staaten oder den César-Awards in Frankreich. Die Auszeichnung wird jährlich von der Academia Mexicana de Artes y Ciencias Cinematográficas (AMACC) verliehen und ehrt herausragende Leistungen im mexikanischen Filmgeschäft.
Humberto Ibarras “La tierra y la sombra” ist ein vielschichtiges Drama, das die Geschichte einer indigenen Gemeinde in den abgelegenen Regionen Mexikos erzählt. Der Film beleuchtet die Herausforderungen, denen die Dorfbewohner*innen durch Umweltzerstörung, Armut und soziale Ungleichheit gegenüberstehen.
Die Entstehung eines Meisterwerks
Ibarras Weg zum Premios Ariel war alles andere als gewöhnlich. Geboren in einer ländlichen Gemeinde im Bundesstaat Oaxaca, wuchs er mit den Geschichten der indigenen Bevölkerung auf. Diese prägten seine Vorstellungswelt und weckten sein Interesse an Film und Storytelling. Nach seinem Studium am Centro de Capacitación Cinematográfica (CCC) in Mexiko-Stadt begann Ibarra, Kurzfilme zu drehen, die bereits erste Anerkennung fanden.
“La tierra y la sombra” war Ibarras erste Spielfilmproduktion. Die Dreharbeiten waren ein logistischer Kraftakt, da die Filmcrew in entlegene Gebiete Mexikos reisen musste. Ibarra engagierte lokale Schauspieler*innen und arbeitete eng mit den Bewohnern der Gemeinden zusammen.
Der Erfolg von “La tierra y la sombra”
Die Premiere von “La tierra y la sombra” beim Guadalajara International Film Festival löste Begeisterung aus. Kritiker*innen lobten Ibarras sensiblen Blick auf die Lebenswelt indigener Gemeinschaften, seine realistische Darstellung sozialer Probleme und die eindrucksvolle Kameraarbeit. Der Film gewann den Preis für den besten mexikanischen Spielfilm beim Festival.
Der Premios Ariel 2019 krönte Ibarras Erfolg. Die Auszeichnung als bester Nachwuchsregisseur war eine wichtige Bestätigung für seinen künstlerischen Weg.
Folgen des Erfolges: Ein Sprungbrett für die Zukunft
“La tierra y la sombra” öffnete Humberto Ibarra die Türen zu internationalen Filmfestivals und ermöglichte ihm, sich einem breiteren Publikum zu präsentieren.
Der Erfolg des Films hatte weitreichende Folgen:
- Erhöhte Sichtbarkeit indigener Kulturen: “La tierra y la sombra” trug dazu bei, die Lebensrealität indigener Völker Mexikos einem größeren Publikum bekanntzumachen und ihre kulturellen Werte und Traditionen zu würdigen.
- Neue Impulse für den mexikanischen Film: Ibarras visionärer Ansatz inspirierte eine neue Generation von Filmemacher*innen, mutige Themen anzupacken und den mexikanischen Film weiterzuerneuern.
Fazit: Ein Meilenstein im mexikanischen Kino
Der Premios Ariel 2019 für “La tierra y la sombra” war mehr als nur ein Preis; er symbolisierte einen Wendepunkt im mexikanischen Kino. Humberto Ibarra bewies mit seinem Debütfilm, dass er ein Meister des visuellen Storytellings ist, der tiefgründige soziale Themen auf greifbare Weise präsentieren kann. Sein Werk steht für die Zukunft des mexikanischen Films: authentisch, visionär und mit dem Mut, gesellschaftliche Probleme anzugehen.